Modellvorhaben für eine energetische Komplettsanierung
Seit Februar 2023 läuft die energetische Komplettsanierung von zwei Mehrfamilienhäusern mit sechs Wohnungen an der Dellstraße 5-7 in Tönisvorst-Vorst. Nach Abschluss der Arbeiten im Frühjahr 2024 wird das von der KfW und dem RL-Mod-Programm des Landes NRW geförderte Modellvorhaben die Standards eines Energieeffizienzhauses 40 EE erfüllen. Die Planung liegt in den Händen des Architekturbüros Sulke+Strümpel, Krefeld.
Das Effizienzhaus 40 EE zeichnet sich dadurch aus, dass erneuerbare Energien einen Anteil von mindestens 55 Prozent des Energiebedarfs erbringen, der für die Wärme- und Kälteversorgung nötig ist. Für Neubauten ist das künftig der Mindeststandard, für Häuser im Bestand derzeit noch die Ausnahme.
Erreicht wird das Effizienzziel durch den Einbau einer Fußbodenheizung in Kombination mit der Installation einer Luft-Wasser-Heizungswärmepumpenanlage, einer dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einer Photovoltaikanlage. Die Arbeiten werden im unbewohnten Zustand vorgenommen.
Die künftigen Mieter erhalten technische Hilfen zur Energieeinsparung. Einzelne Schlafräume können spannungsfrei geschaltet werden, sobald hier keine Energie benötigt wird. Damit werden Stand-by-Geräte komplett abgeschaltet. Für die gesamte Heizungs- und Elektroanlage wird ein Monitoring aufgebaut. Daten vom aktuellen Stromverbrauch werden den Mietern in den Wohnungen angezeigt und können auch eine Prognose für den weiteren Energiebedarf aufs Jahr liefern.
Die Gebäude erhalten neue Fenster mit Dreifach-Verglasung. Die alte Klinkerfassade wird entfernt und durch eine vorgehängte Holzrahmenfassade mit Einblasdämmung ersetzt; die Dämmstärke der Fassade wird ca. 40 cm betragen. Die vorhandenen Balkone wurden entfernt und werden durch neue Vorstellbalkone ersetzt, die wärmebrückenfrei vor dem Gebäude stehen. Die Eingangsbereiche werden vergrößert und freundlicher und sicherer gestaltet.
Die Technik wird in einen Technikraum zentral vor dem Gebäude ausgelagert; dort werden ebenfalls die Fahrräder in einem abschließbaren Raum untergebracht. Das Kellergeschoss wird wegen der geringen Raumhöhe als Verteilebene für die technischen Einrichtungen genutzt. Die Abstellräume der Mieter werden wie auch die Waschmaschinenräume ins Dachgeschoss verlegt. Die Außenanlage wird neu gestaltet.
Im Zusammenhang mit der Komplettsanierung erfolgt auch die Umwidmung von vier seinerzeit frei finanzierten Wohnungen in öffentlich geförderten Wohnraum, für den ein Wohnberechtigungsschein erforderlich ist. Die Wohnflächen der sechs Wohnungen bewegen sich zwischen 69,2qm (3 Zimmer), 82,9qm (4 Zimmer) und 95,6qm (5 Zimmer). Interessenten können sich bei der GWG an Melina Piepers (Tel. 02162/5780-573, E-Mail: m.piepers@gwg-kreis-viersen.de) wenden.