2019 05 GWG Vorstand

Bei der Bilanzpressekonferenz am 15.5. berichteten der GWG-Vorstand Michael Aach und Dr. Andreas Coenen sowie der Aufsichtsratsvorsitzende Günter Werner über das abgelaufene Geschäftsjahr 2018.

AR Günter Werner P1090298Geschäftsentwicklung
Die Bilanzsumme hat sich 2018 gegenüber dem Vorjahr um 10,2 Mio. EUR auf 190,2 Mio. EUR erhöht. Auf der Aktivseite geht dieser Anstieg im Wesentlichen auf das Immobilienvermögen zurück.

Die GWG erwirtschaftete im Berichtsjahr einen Überschuss von 2,681 Mio. EUR. Mit dem Gewinnvortrag von 92.000 EUR weist die GWG für 2018 einen Bilanzgewinn von 2,774 Mio. EUR aus. Es ist beabsichtigt, eine Dividende von 26 EUR je Stückaktie (402.000 EUR) auszuschütten und einen Betrag von 2,0 Mio. EUR in die Rücklagen einzustellen sowie den Restbetrag auf die neue Jahresrechnung vorzutragen. Dem muss der Aufsichtsrat zustimmen.

Die Eigenkapitalquote bleibt wegen des hohen Jahresüberschusses in 2018 und trotz der großen Investitionstätigkeit der Gesellschaft mit 23,6 % nahezu unverändert. Dies resultiert aus unserer starken Neubautätigkeit und der damit korrespondierenden Aufnahme von Fremdkapital.

Personal und Organisation
Die GWG beschäftigte zum Stichtag 34 Frauen und 20 Männer, also insgesamt 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 55), davon vier Auszubildende. Im kaufmännischen Bereich werden hauptsächlich Immobilienkaufleute und Betriebswirte beschäftigt und im technischen Bereich Techniker und Architekten.

Die Hausmeistertätigkeiten sowie die Tätigkeiten des sogenannten Regiebetriebs (Arbeiten im Bereich Grünpflege, Malerarbeiten, Fliesenarbeiten sowie Aufräum- und sonstige Arbeiten) werden durch die GWG Dienstleistungs-GmbH, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft, durchgeführt. In diesem Zusammenhang ist ein Handwerker im Rahmen eines Personalgestellungsvertrages bei der GWG Dienstleistungs-GmbH tätig.

Wohnungsverwaltung
Zum Jahresende verwaltete die GWG 4.583 eigene Wohneinheiten, 21 mehr als im Jahr zuvor. Im weiteren Eigentum des Unternehmens befinden sich 25 Gewerbeeinheiten sowie 1.875 Garagen bzw. Stellplätze. Für Dritte wurden 171 Wohneinheiten, 115 Gewerbeeinheiten, 686 Garagen bzw. Stellplätze und 16 Wohnungseigentümergemeinschaften betreut.

1.108 Wohneinheiten aus dem eigenen Wohnungsbestand sind öffentlich gefördert (1.046). Die durchschnittliche Nettokaltmiete der GWG-Wohnungen betrug 5,27 EUR pro qm (Vorjahr: 5,17 EUR pro qm).

Am Stichtag standen 113 Wohnungen leer, davon 58 Wohnungen marktbedingt. Die Gesamtleerstandsquote betrug 2,5 % und ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken (2,9%). Der marktbedingte Leerstand liegt bei 1,3%. Die Fluktuationsrate ist mit 9,2% unwesentlich höher als im Vorjahr (8,4%).

Investitionen in den Wohnungsbestand
Neben den geplanten Großinstandhaltungen wurden im Geschäftsjahr 653.000 EUR (Vorjahr 2,0 Mio. EUR) für die Modernisierungen in die Bauten des Anlagevermögens investiert. Der Rückgang um 1,3 Mio. EUR erklärt sich durch die anhaltend hohe Neubautätigkeit für das Anlagevermögen. Als wesentliche Maßnahmen sind die nachträgliche Installation von Aufzügen an unseren Objekten in Kempen-Hammarskjöldstraße 7 und Willich-Mertensweg 22 zu nennen. Im Bereich der Großinstandhaltung lag der Schwerpunkt im Bereich von Aufzugs-, Fenster- und Hauseingangssanierungen.

2019 05 Baustelle KK Heyer

Neubauvorhaben mit bezahlbaren Wohnungen
Die Bevölkerungsentwicklung in NRW ist geprägt von einem alterungsbedingten Geburtendefizit, das seit 2011 durch Zuwanderungsgewinne ausgeglichen wird. Der bis 2035 erwartete Bevölkerungsrückgang in NRW bleibt dadurch aus. Laut einer Prognose des Institut der Wirtschaft wird die Bevölkerung in NRW bis 2035 um 0,5% wachsen. Der Altersquotient (Verhältnis der über 67-Jährigen zur erwerbsfähigen Bevölkerung) wird bis zum Jahr 2035 von 29,8% auf 44,9% ansteigen.

Auf Grund der Untersuchungen der NRW.BANK (Entwicklung Privathaushalte bis 2040, Basisindikatoren der Wohnungsmarktbeobachtung) ist für unseren regionalen Tätigkeitsbereich mit einem deutlichen Anstieg der Privathaushalte (5-10%) bis 2040 und damit mit einer steigenden Nachfrage nach Wohnraum zu rechnen. Der Zuwachs resultiert dabei aus einem Absinken der drei und vier Personenhaushalte, während die kleineren Haushalte überproportional anwachsen werden. Bis 2030 werden die Haushalte mit einer Person um 7,5 % und Haushalte mit zwei Personen um 9,6 % ansteigen, während die Haushalte mit drei Personen um 5,6 % und Haushalt mit vier und mehr Personen um 6,1 % abnehmen werden.

Darüber hinaus stellt die Wohnungsmarktbeobachtung der NRW.Bank fest, dass die Haushalte mit Bedarfsgemeinschaften in den nächsten Jahren stark ansteigen werden.

Die GWG wird deswegen auch weiterhin ihren Investitionsschwerpunkt auf das Neubauprogramm legen. Um den Mangel an bezahlbarem Wohnraum entgegenzuwirken, wird die Bautätigkeit insbesondere im Bereich des öffentlich geförderten Wohnraums fortgesetzt. Breite Schichten der Bevölkerung werden so mit preisgünstigem Wohnraum versorgt. Dabei werden sowohl das altersgerechte Wohnen, wie auch das Wohnen für junge Familien berücksichtigt. Das Unternehmen wird auch im freifinanzierten Wohnungsbau weiterhin tätig bleiben, um die entsprechenden Zielgruppen mit ausreichendem Wohnraum versorgen zu können.

Über die seit 2016 entstandenen Wohnhäuser für Flüchtlinge hinaus hat die GWG seither den Bau von rund 300 zusätzlichen Wohneinheiten zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum vor allem für junge Familien und Senioren projektiert, begonnen oder fertiggestellt. Lokale Schwerpunkte liegen in Meerbusch, Willich, Schwalmtal, Grefrath und in Kempen.